Und wenn sie nicht an Geldmangel gestorben sind, dann leben sie noch heute… WIE IM MEERCHEN

O-M-G haben wir lange nicht mehr geschrieben. Das liegt wohl am magischen „Meerchen“ (oder Geldmangel ;)) Und ganz wirklich am mangelnden Internet… Aber von vorne:

 

Kaum weg aus Ljubljana, begegnen wir dem „Human Fish“ in Postojna (in den Bergen Sloweniens). Warum der „Human Fish“ heißt? Das wüssten wir auch mal gern, denn dieser kleine schnuckelige Nacktsalamander (!) hat keine Augen (was Menschen glaube ich haben?!), wohnt seit 5 Mio Jahren in einer Höhle (vielleicht wurde der Vergleich also noch zur Zeit der Höhlenmenschen gezogen?!) und kann fünf Jahre ohne Nahrung auskommen (spätestens da mischt auch Thomas sich ein: „Das könnten wir nie!“). Name widerlegt und nix wie weg vom „Monster Fish“!

 

Und weiter zur slowenischen Küste, die stolze 15 km misst ;) Warum die so kurz ist? Oben und unten befinden sich Italien und Kroatien! Bella Italia – Trieste – also quasi auf dem Weg! Bella regna Italia wie sich herausstellt. Und so genießen wir „la deutsche Vita“ im plötzlich strömenden Regen und Blitzgewitter. ABER: wir sind da gewesen und die Pizza war leeeecker – e basta!

 

Schnell zurück nach Slowenien, ab nach Piran und hoffen, dass das Wetter dort besser ist. Nö! Also einigen wir uns auf eine Appartmentübernachtung. Doch statt des erhofften Meerblicks ist das einzige Fenster liebevoll mit so viel Efeu verschnörkelt, dass sich ein Meer dahinter nur erahnen lässt. Schade! Dafür wohnen wir ab sofort bei der entzückenden Omi von den „Golden Girls“. Aus riesigen Brillengläsern schielt sie uns an und fragt, ob sie Wein und Plätzchen servieren darf (im Preis inkl.!). Na klade! Obendrauf gibt’s noch ne selbst gemachte Marmelade (mit Selbstporträt-Etikett) und nebenbei erzählt sie uns von den Pokalen ihrer Enkel – zumindest glauben wir das, denn Albina spricht „nur halb gut deutsch“ - wie sie selber sagt - stattdessen ist nur jedes etwa 15. Wort Deutsch - denken wir. Trotzdem verstehen wir uns mit Händen und Füßen und fühlen uns schon fast wie zu Hause bei Mama – vor allem weil sie unsere Wäsche wäscht (umsonst!) ;)

 

Trotzdem, wir müssen weiter, denn wir haben – man höre und staune – gebucht. Denn Thomas wird 30! Juchei! Für diesen Anlass haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und die Reisekasse ordentlich bimmeln lassen. Es geht nach Valun auf Cres, eine Insel in Kroatien und kostet stolze 50 Euro die Nacht. Heißt für uns: Bloß alles einhamstern, was das kostenfreie Frühstücksbuffet zu bieten hat: Marmelade, Nutella, Pastete und Obst, denn schlechtere Zeiten könnten und werden folgen. Das Zimmer ist jeden Cent wert – mit einem Balkon, der fast übers Meer hängt, Kühlschrank zum Sekt kalt stellen und einem unglaublich leckeren Restaurant, das vorzügliche Frutti die Mare auftischt (Anm: tagsüber angeln die Kellner, abends servieren sie – kein Witz!). Die Geschenke teilt Thomas sich in abends, morgens und am nächsten Abend ein (Nerv! ;)), dafür ist die Freude umso größer, als endlich das FREUNDEBUCH dran ist! Folgendes soll ich euch vom Geburtstagserwachsenen ausrichten: „Ein dickes H-E-G-D-L an alle Kindergartenfreunde!“

 

Auf zwei sündhaft teure Tage müssen günstigere folgen. Der Beginn einer neuen Ära: die Nullrunden. Heißt 0 (!) Euro für 2 Tage. Klar, dass das nur illegal geht… verbündete Rentner sind schnell gefunden! Mittlerweile sind wir in Cres und diskutieren mit einem österreichischen und schweizerischen älteren Pärchen über den Parkplatz mit Meerblick, der als improvisiertes Schlafgemach herhalten soll. Den Ösis wird die Sache zu heiß, sie hauen kurz vor Sonnenuntergang ab. Die Schweizer besiegeln unsere Mutprobe (immerhin sind wir Neulinge im Wildcampen!) mit: „Wenn ihr bleibt, bleiben wir auch!“. Gesagt getan. Belohnt werden wir mit der Hälfte ihres Brotes. Anscheinend haben wir einmal mehr Mitleid erregt (s. Picknick Ljubljana). Doch klar, es kommt, was kommen musste: Mitten in der Nacht werden wir um 01:45 Uhr wach. Die Schweizer werden von drei Polizisten ermahnt, schleunigst das Weite zu suchen. Mein Herz pocht bis zum Hals, andererseits: UNS persönlich hat ja keiner weggeschickt. Sind der Polizei wohl nicht aufgefallen – oder war es doch mal wieder Mitleid?! ;)

Als wir einer Einheimischen und ihren Buddhakindern (die meisten Kinder scheinen wohl die „low vegetable, rich meat" Geschichte nicht so gut zu verdauen…) davon erzählen, nimmt sie uns die letzten Skrupel: „Hier Dorf, kenne jede Polizei, ihr sicher!“ Allet klärchen, wir bleiben - alles im Sinne der zweiten Runde Null! Heißt: ein zweites Mal Reste-Essen mit Meerblick bei Sonnenuntergang und heimlich duschen - im Yachtclub.

Die Mädchentoiletten sind offen, Thomas muss sich über die Clubkarte des Vorgängers einschleusen. Und diese Chance nutzt er: Schnell die ganze Hand voller Lotion aus dem Seifenspender.. ach doch noch mal aufs Klo… und die Taschen mit Toilettenpapier vollstopfen (statt des vergessenen Handtuchs!) Nichtsahnend warte ich draußen, bis sich die Zauberkugel öffnet: Heraus kommt ein gerupftes Hähnchen - duftend, aber voller Klopapierfetzchen. Unauffällig! Schnell auf die Edelräder schwingen (Yachtbesitzer cruisen auf namenhaften Mountainbikes durch die Anlage!) und noch unauffälliger abhauen.

 

Nächste Station: Krk (ein lieblicher kroatischer Inselname jagt den nächsten ;)). Auf der Fähre gleich noch ne nette und inforeiche, kroatische „oben ohne Männerclique“ getroffen, die uns immer wieder hupend und winkend begegnen. Hach, wie schee… Mit 20 Euro Fährenüberfahrt ist eine weitere Nullrunde aber echt nicht zu machen. Die Nacht wollen wir trotzdem wieder einsparen (denn: gegen all meine Erwartungen kosten auch Campingplätze mindestens 20 Euro die Nacht!!!). Das Lustige: egal wo wir hinfahren, überall hupen uns andere Autos an, die uns zuvor irgendwo „gesehen“ haben. Dieses Mal: die Ösis, die alten Schisser! Doch sie machen‘s wieder gut, indem sie uns ein romantisches Plätzchen Erde verraten (inkl. "Campen verboten" Schild). Gleich um die Ecke in Vrbnik (Name!): einsame Bucht, Vino & lecker Fisch. Dort habe angeblich keiner etwas gegen das Wildcampen, wir sollten nur den Kellner fragen. Mittlerweile gab‘s dort aber anscheinend Schichtwechsel. Denn dieser Kellner meint: „Campen verboten!“. Als wir die zweite Weinkaraffe deshalb abbestellten wollen, ändert er seine Meinung: „Eine Nacht sicher ok.“

 

Puh, auch diese Nacht: geschafft! Experiment erfolgreich. Doch ab jetzt heißt es wieder genießen… diese Nullrunden... einfach zuuu aufregend!

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