Fast and furious - die 7 Lakes in den Rila Mountains

Und zwar diesmal zu dritt! Mit der lieben Vera aus Österreich! Ab in den Bruno – „the fast and the furious“ kann starten! Dabei trifft ersteres kein bisschen und zweiteres absolut zu. Im Schneckentempo kraxeln wir im Bruno über kaum überwindbare matschige Feldwege. „Scarface“, der zumindest rein vom Optischen her dort irgendwo in einer Höhle wohnt, hat uns eine „Abkürzung“ empfohlen: „Only possible with Lada Niva!“ Für Thomas steht fest: nur ein Weg führt nach Rom und alles bitten und betteln, den normalen Weg zu nehmen, hilft leider gar nichts. Mit geschwollener Brust (stolzer Papa!) kämpfen wir uns also die nächsten 4 Stunden über einen Fußgängerfeldweg über riesige Steine den Berg hinauf. Als uns eine Wandergruppe entgegen kommt, ist der Beifall groß. Nein, Spott hören wir nicht heraus, auch wenn sie sich das Lachen nicht verkneifen können, als Thomas nach dem Lift fragt, den wir suchen: „No lift here, ha ha, ho ho, he he!“ Ja, ja, wer den Schaden hat, braucht den Spott nicht zu suchen! Doch Thomas lacht nicht, ihm ist es ernst und es gibt kein zurück: der Berg muss erklommen werden. Vor allem Vera wird auf der ausgebauten Rückbank, sprich auf ihrem Improvisierten Schlafsacksitz ordentlich durchgeshakert! Ohweiha! Zum Glück gibt’s den Anschnallgurt noch! Und ich bin froh, dass ich mir vorher ne „Ibu“ reingepfiffen hab, nach dem kleinen Straßenumtrunk vom Vortag!!!

 

Aber wir kommen alle unbeschadet an – nur ob das wirklich eine „Abkürzung“ war, wagen wir zu bezweifeln! Lassen wir Thomas mal lieber in dem Glauben. Bruno ächzt vor Schmerzen, also lassen wir ihn verwundet zurück und nehmen lieber den Sessellift. Oben gibt’s zu unserem Glück eine Art Hotel. Wir buchen drei Betten im Dorm und landen mal wieder in einem halben Zimmer. Aufrecht stehen unmöglich! Die Bulgaren haben es wohl nicht so mit Zimmerhöhen?! Und wie viele Betten zählen wir? Genau: 7! Die 7 Zwerge an den 7 Lakes – und die sind multikulti: aus Bulgarien, Holland, Österreich und Deutschland. Doch bevor es in die Heia geht, essen wir noch in aller Ruhe zu Abend, sehen wie der Mond aufgeht! Und trinken dazu – kein Witz – Glühwein! Denn wir sind in 2000 m Höhe! Aber jetzt ist erst einmal Bettruhe im Landschulheim angesagt. Denn das kalte SCHNEEwittchen zwingt uns ins Bett. Wer hätte gedacht, dass wir auf unserer Reise noch mal frieren müssen?

 

Der Morgen beginnt spät mit einem ordentlichen Frühstück. Als wir um 12 Uhr losgehen, sind wir die einzigen, die hoch wandern, der Rest kommt uns entgegen und ist bereits auf seinem Rückweg. Ein bisschen verwundert begrüßen uns aber alle freundlich und erklären uns mal lieber, wo wir hier überhaupt sind. Vielleicht denken sie, dass wir aufgrund des späten Aufbrechens ein bisschen verplant sind? Immer wieder hören wir: „Did you know, that it’s 7 lakes?!“ – „Ach!“ denken wir ein bisschen hochnäsig und lernen dann doch tatsächlich noch etwas dazu: Ein komplett weiß gekleideter und geschminkter weißer Bruder von der – wer hätt’s ahnen können -  „White Brotherhood“, die sich selbst als übernatürliche Spiritualitätslehrer bezeichnen (http://en.wikipedia.org/wiki/Great_White_Brotherhood), nennt uns schließlich die Namen der sieben (!) verschiedenen Seen: 1. The Lower Lake, 2. The Fish Lake, 3. The Trefoil (Klee), 4. The Twin, 5. The Kidney (Niere), 6. The Eye und finally on top: 7. The Tear.

 

Ob es etwas mit den Formen zu tun hat? Seht selbst! Und staunt über die Gipfelstürmer! Oder anders: die Hauptdarsteller aus 2 fast 2 furious!

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