Rendezvous mit Lauri & Black

 Jippie! Die Lauri kommt uss Kölle angedüst!

 

Keine Reise ohne Laura: Schon auf unserer Ostasientour haben wir sie in Vietnam und später in Thailand getroffen. Außerdem isse  familia! In München war sie nicht nur Stammgast in unserer Wohnung, sie hat sogar mal einen ganzen Monat bei uns gewohnt. Sogar das Brunobett haben wir uns bereits zu dritt auf dem Southside Festival 2009 geteilt. Spätestens das machte sie zu einem vollwertigen Familienmitglied - eschte Fründe eben!

 

In voller Vorfreude rasen wir also so schnell wie es nur geht quer durchs Westbalkanland, um Lauri pünktlich in Dubrovnik abzuholen (die Horrorfahrt bei 40°, wir erinnern uns!). Doch in Cavtat, kurz vor Dubrovnik, können wir abrupt entschleunigen, denn Lauras Flug wurde storniert und umgebucht. Heißt für uns: Leerlauf, eine erzwungene Pause, quasi Urlaub vom Urlaub – wir Armen! Euer Mitleid steigert sich jetzt wahrscheinlich ins Unermessliche, wenn ich erzähle, dass wir uns in eine Pension mit Meerblick einmieten mussten. Schrecklich ;)

 

Doch während ich mich den niederen Umständen ergebe und anfange zu relaxen, kommt Thomas einfach nicht zur Ruhe: Vorderreifen werden mit den Hinterreifen getauscht, Videoeinstellungen getestet, das Gelände um den Flughafen erst per pedes und dann per Allrad durchforstet – alles nur für einen Zweck: Lauris Ankunft zu filmen! Mit Erfolg: Ein bisschen wackelig kommt der Flieger an Tag x vor unserer Kamera eingetrudelt. Jetzt heißt es schnell umparken, denn schließlich erwartet uns Laura in der Empfangshalle – direkt am Parkplatz. Mit Sekt bewaffnet, begrüßt unsere Kleinfamilie sie fröhlich-winkend: Thomas, Bruno und ich!

 

Ab jetzt heißt es Trio-Roadtrip! Ab ins Gerümpel mit der Lauri und volle Kraft voraus. Doch kein Klagen von hinten – ganz im Gegenteil – unsere dritte Frau an Bord hat die Augen auf halb acht. Man merkt, ihr Urlaub ist hart erarbeitet! Wie sich herausstellt, wird ihr das immer passieren, sobald sie sich in die Koje schwingt. Klar, dass Lauris Ehrenplatz ab sofort Maxi-Cosi genannt wird! Papa fährt, Mama liest die neue Bunte und das Kind wird in den Schlaf gewiegelt – Familienurlaub eben.

 

Erster gemeinsamer Stopp: Dubrovnik. Laura muss wohl denken, sie schläft noch, denn was uns erwartet, hat was von einer groß angelegten Show, der mit einem Kuriositäten-Auftritt beginnt: eine komplett bärtige kleine Oma spricht uns aus dem Nichts an: „Kamera!?“ - sie will uns ein Zimmer vermieten. Kaum zeigt sie mir die Räumlichkeiten, fällt eine Schlange (!) aus der Gartenmauer. Ach was soll’s, der irgendwie dennoch süßen Omi zu Liebe, nehmen wir das Zimmer. Doch Oma hat noch ein Ass im Ärmel: Zum großen Finale zaubert sie tatsächlich noch einen bühnenreifen Aufpreis und einen herrgottsfrühen Check-Out aus ihrem Zylinder. Die perfekte Show – standing Ovations please!

 

Aber dass die Uhren in „Abzockbrovnik“ anders ticken, merken wir sowieso schnell. Tourimassen schieben sich durch enge (wunderschöne) kleine Gassen, für einen Rundgang auf der Stadtmauer werden stolze 10 Euro verlangt und die Restaurantpreise haben es natürlich auch in sich. Aber genug mit dem ganzen Gejammer auf hohem Niveau. Die Stadt ist ganz berechtigter Weise Tourimagnet. Zum Beispiel finden wir einen tollen Platz in der „Buza-Bar“ an den Klippen. The show must go on: und so kommt aus heiterem Himmel – im wahrsten Sinne des Wortes –eine Live-Flugshow angesaust, dreht Salti, lenkt auf unsere Bar zu, zieht an, lässt sich schraubenartig fallen. Uns stockt der Atem – ganze 10 Minuten lang, dann haut er wieder ab und lässt einen Haufen begeisterter Gesichter zurück. Wow! Und wie lässt man so einen filmreifen Tag enden? Mit einem waschechten Film natürlich! Im Open-Air-Kino zu „Kill the Boss“ lassen wir einen wundervollen Tag in Kroatiens heimlicher Hauptstadt ausklingen.

 

Am nächsten Tag erleben wir ein Déjà-vu: Mostar! Quasi umme Ecke. Und wie ja schon bekannt, so schön, dass wir es Laura nicht vorenthalten wollen.  Traurigerweise erkennt uns der Besitzer unseres Apartments nicht wieder – dafür aber unser Auto! Puh! Ein zweiter Blick auf die Stadt lohnt sich jetzt schon: Auffällig sauber ist es hier: „Das waren zwei Engländer mit mindestens 10 Hunden, die einfach so den Müll beseitigt haben“, erfahren wir von den immer noch verdutzten Anwohnern. Immer diese nervigen Touris! ;) Und so genießen wir einen herrlichen Shopping-Tag vor sauberer Kulisse, den wir bei Kerzenschein mit romantischem Blick auf die Brücke ausklingen lassen. Immer wieder toll!

 

Am nächsten Tag bewegen wir uns nur wenige Kilometer weiter: zu den Wasserfällen in Kravice! Wie meine liebe Kollegin Eva schon online feststellte: „Forget ‚The Beach‘! Echt paradiesisch!“ Wirklich, ein absoluter Traum mit begehbaren Wasserfällen, grünen Quellen und… Cevapcici! Was will man mehr? Meer! Und das gibt’s tatsächlich auch in Bosnien - ganze 20km! Man muss nur kurz Kroatien durchqueren, aber dann ist man da. Zum Beispiel in Neum - der gleiche Adriablick zum halben Preis – gewohnt mit Welcome-Slibowitz vom Hoteleigentümer. Und weil der Laden ihm gehört, klopft er gar nicht erst an und rennt uns mit Schnapsgläsern und dem guten Brand die Bude ein, während ich grad unter die Dusche hüpfen will. Aber seine Restaurant-Empfehlung mit der Eimergroßen leckersten Pasta Frutti di Mare der Welt macht alles wieder wett.

 

Nach dem kurzen Abstecher ins Lieblingsland Bosnien heißt es nun aber endlich: MONTENEGRO-TIME!

Montenegro – wörtlich: der (Schwarzen-)Berg ruft! (So wurde das bergige Land zumindest von den Österreich-Ungaren im 19. Jahrhundert genannt!) Aber zurück zum Geschehen: Vergesst die Alm! Der Durmitor Nationalpark toppt jede Berghütte, die wir kennen! Thomas (Checker der Vollstrecker), Laura (Gina-Lisa) und Lena (muss ich jetzt Tessa sein, oder was?) beim Ziegenpeter. Alles wie dahoam, nur dass es sich hier am türkisenen See um ein UNESCO-Naturdenkmal handelt. Wie schön es hier in Zabljak ist, wusste wohl auch schon Tito, der in einer bescheidenen Höhle während der Partisanenzeit Zuflucht fand. Unser Reiseführer nennt diese „Attraktion“ ganz ungerührt: „enttäuschend“… Hallo? Hat der mal aus der Höhle gelugt? Was für eine Aussicht! Unschlagbar auch diese Aussicht: die Tara-Schlucht, der größte Canion in Europa! Schwindelerregend!

 

Nur schweren Herzens können wir uns von dieser Kulisse  trennen – aber uns erwartet ein neues Abenteuer: Durch Berg und Tal geht’s zurück an die Küste, erst nach Budva und dann nach Tivat. Dort arbeitet unser Reisekumpel Sebastian, den wir auch schon damals während der Ostasientour in Laos besucht haben. Nicht zu Unrecht glaubt er, dass wir ihm hinterherreisen – wenn er auch immer an den schönsten Orten der Welt arbeiten muss?! Es wird kuschelig in Sebastians Bude, denn auch sein Vater Jole ist zu Besuch. Das fällt auch Vermieter Ivo auf, der sich immer wieder neue Gründe einfallen lässt, den Ansturm auf die Wohnung zu inspizieren.  

 

Besser wir flüchten. Und Sebastian weiß auch schon wohin: aufs Meer Richtung Kotor! Eine ganztägige Fischerbootstour auf dem größten südeuropäischen Fjord wartet auf uns – plus Schwimmpausen, Melonen-Wasserball und Pizza-Lieferservice. TOOLLL!

Wie immer, wenn ich am Meer bin, will ich Frutti di Mare. Was für Meeresfrüchte denn drauf sind, will ich noch wissen. „Vegetables oft he sea“ – die Antwort des Kellners. Ist klar! Und einmal mehr denke ich: Vegetarier müssen hier einfach leider draußen bleiben…

 

Die tolle Zeit bei Sebastian geht einfach viel zu schnell vorbei. Und gerade als wir denken, dass dieser Traumurlaub nicht mehr zu toppen ist, kommt Susi um die Ecke gedüst. Für Bruno ist es Liebe auf den ersten Blick: ein Suzuki Vitara mit wilden 80s Tattoos und gelben Bikini-Top. Wir lassen die Turteltäubchen allein und begrüßen die Besitzer: Anatol und Daniel (Sebastians Cousin). Die beiden sind ebenfalls auf Osteuropa-Tour, allerdings im Schnelldurchlauf. Umso schöner, dass sich unsere Wege kreuzen! Denn hier wartet eine 1A-Grillparty auf sie, eine feuchtfröhliche, köstliche Abschieds- oder wie man ja heute sagt „Stay in touch“ – Party.  

 

Erst in den Morgenstunden merken wir, dass uns der „schwärzeste“ Tag von Schwarzenberg bevorsteht: Gleich fünf Verabsc hiedungen auf einmal! Danke euch – Lauri, Seppi, Anatol, Daniel und Susi – für das Rendezvous mit Monte Black! Eine unvergesslich tolle Zeit!!!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Vašek (Mittwoch, 18 Juli 2012 03:08)

    Fine info dude